Innenstädte sind Handels-, Kultur-, Wohn- und Erlebnisräume. Das erfordert ein politisches Commitment.

In einer Zeit rasanter urbaner Transformation ist das Zentrenmanagement, oder wie es landläufig gerne genannt wird, das Citymanagement, nicht mehr nur eine Verwaltungsaufgabe, sondern ein kritischer Innovator und Gestalter städtischer Lebensräume. Die steigende Komplexität von Innenstädten, beeinflusst durch den demografischen Wandel, die digitale Revolution und ein sich änderndes Konsumentenverhalten, fordert ein dynamisches und proaktives Management, um die Vitalität und Attraktivität städtischer Zentren sicherzustellen. Und dafür braucht politische Rahmenbedingungen und einen operativen Gestaltungswillen!

Mehr als reine Eventorganisation!

Citymanagement muss über das herkömmliche Stadtmarketing und die reine Eventorganisation hinausgehen. Es umfasst die ganzheitliche Steuerung der Stadtentwicklung (bzw. Quartiersentwicklung), das Setzen von Zukunftsimpulsen und die fortlaufende Reflexion über bestehende Strukturen. Dazu gehört insbesondere die aktive Beteiligung und Vermittlung zwischen unterschiedlichen städtischen Akteuren wie Händlern, Gastronomen, Dienstleistern, Immobilienbesitzern und Politik. Sprich: Ein Citymanagement lebt von Kommunikation, Dialog und Debatte.

Ziel: Lebendige Innenstädte

Das Citymanagement gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Entwicklung von Städten. Eine lebendige Innenstadt und ein effektives Stadtmarketing sind auf kompetente Citymanager angewiesen, um attraktiv und kundenorientiert zu bleiben. Im Fokus stehen die Steigerung der Attraktivität und Belebung der Innenstadt, die Förderung von Kommunikation und Kooperation, die Profilierung des Images und die Steigerung der Identität sowie insbesondere die Erhöhung der Kundenzufriedenheit in der Innenstadt.

Daraus ergeben sich folgende Maßnahmen, die eine politische Haltung erfordern, um die Grundlage für eine erfolgreiches City- und Zentrenmanagement zu schaffen:

  • Definition und Kommunikation der spezifischen Aufgaben des Zentrenmanagements, um Überschneidungen und Konflikte der verschiedenen Akteurinnen und Akteure zu vermeiden, sprich eine klare Aufgaben- und Rollendefinition mit einer Gremienstruktur, die lösungsorientierte Entscheidungen gewährleistet.
  • Nutzung digitaler Technologien zur Verbesserung der Kommunikation, des Marketings und der Verwaltung von Innenstädten, sprich eine digitale Integration.
  • Entwicklung neuer Finanzierungsmodelle, die eine unabhängige und nachhaltige Finanzierung des Zentrenmanagements ermöglichen, sprich eine Stärkung der finanziellen Autonomie, wodurch rasche Entscheidungen möglich werden.
  • Kreative Zwischennutzungskonzepte und flexible Vermietungsstrategien, um auf die dynamischen Anforderungen des Marktes zu reagieren, sprich die innovative Nutzung leerstehender Flächen, insbesondere im Schulterschluss mit Immobilieneigentümern.
  • Weiterentwicklung des Stadtmarketings zu einer kuratierenden Instanz, die aktiv Trends setzt und die städtische Identität schärft, sprich: Citymanagement übernimmt eine kuratorische Rolle, um Städte inhaltlich stringent zu bespielen, dadurch eine „Stadt als Bühne“ entstehen.

„Die Zeit, nur zu beobachten, ist vorbei, passive Verwaltung war gestern. Die Zukunft gehört den aktiven Gestaltern, die bereit sind, ihre Städte neu zu denken und zukunftsfähig zu machen.“ (Christoph Thoma)

Innenstädte sind Handels-, aber auch Kultur-, Wohn- und Erlebnisräume, ein kreatives und agiles Zentrenmanagement ist folglich unverzichtbar. Nur durch die Schaffung unternehmerischer, unabhängiger und kooperativ gesteuerter Strukturen kann ein aktives Citymanagement seine Rolle als Innovator und Hauptakteur in der Innenstadtentwicklung erfolgreich ausfüllen.

Im nächsten Artikel: Der Kümmerer, die oder der Citymanager:in und seine Aufgaben.