Die Rolle der Kultur in unserer zukünftigen Gesellschaft

Angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung, verschärft durch globalen Krisen wie Krieg in Europa, Inflation und Migrationsbewegungen, muss eine zukunftsweisende Kulturpolitik Brücken bauen und integrativ wirken. Sie muss darauf abzielen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken, indem sie kulturelle Vielfalt fördert, den Dialog zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen erleichtert und die Künste per se als Mittel zur Reflexion, Kritik und Vision einer gemeinsamen Zukunft nutzt.

Empathie, kritisches Denken und Verständnis für komplexe globale Zusammenhänge

Es gilt daher, den Wert der kulturellen Bildung zu betonen, um Empathie, kritisches Denken und das Verständnis für die komplexen globalen Zusammenhänge zu fördern. Kulturpolitik in diesem Sinne ist ein zentrales Element der Demokratieförderung, da sie nicht nur die kulturelle Landschaft bereichert, sondern auch zur politischen und sozialen Resilienz der Gesellschaft beiträgt.

Barrieren abbauen vs. Brücken bauen

Im Kontext der Kulturpolitik bedeutet die Metapher von „Barrieren abbauen“ und „Brücken bauen“, dass kulturelle und soziale Unterschiede sowie politische Divergenzen als Hindernisse für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Dialog wahrgenommen werden. Brücken zu bauen, impliziert in diesem Zusammenhang, Maßnahmen und Initiativen zu ergreifen, die Verständigung, Austausch und Empathie zwischen unterschiedlichen Gruppen fördern. Konkret kann dies auf verschiedene Weise umgesetzt werden, beispielsweise über Dialog- und Austauschplattformen, die Förderung von interkultureller Kompetenz, was sich in Folge in Förderrichtlinien wiederfinden muss, oder durch eine partizipative Kulturpolitikgestaltung, sprich strukturierte Bürgerbeteiligung, welche Bedürfnisse und Perspektiven der Gesellschaft widerspiegeln.

Partizipative Kulturpolitikgestaltung

Wir brauchen folglich eine partizipative Kulturpolitikgestaltung, Beteiligungsformate, welche es Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, an der Entwicklung und Umsetzung von Kulturpolitik aktiv mitzuwirken. Das geht weit über eine „Kultur für alle“ hinaus, ein Paradigma, das sich längst überholt hat. Es braucht Dialog- und Austauschplattformen für Ziel- und Anspruchsgruppen aus verschiedenen gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Hintergründen, um ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln. Kunst und Kultur werden daher als Mittel eingesetzt, um soziale Fragen zu thematisieren und Bewusstsein für gesellschaftliche Herausforderungen zu schaffen, wodurch Empathie und Solidarität gefördert werden.

Strukturierte Weiterentwicklung oder inhaltliche Positionierung leben von konstruktiver Auseinandersetzung und Debatte: Dafür steht CULTURELAB.