Die gesellschaftliche Verantwortung von konsequent durchdachter Kulturpolitik ist eine gesellschaftliche Verpflichtung, auch im Wahren der Möglichkeiten für unsere Kinder und Enkelkinder. Wir müssen danach trachten, dass wir nicht nur ein finanzielles Gefüge hinterlassen, sondern auch ein soziales und wertebasiertes System, das einerseits generationengerecht aufgebaut, andererseits auch für die nachfolgenden Generationen Spielräume hinterlässt. Gedanken im Rahmen des Kulturinvestkongresses am 29. und 30. Oktober 2015 in Berlin.


Kunst und Kultur sind unverzichtbare gesellschaftliche Ressourcen. Unsere Kulturlandschaft, auch jene in Bludenz, besticht durch eine Dichte an kulturellem Angebot. Doch was fehlt? Zwei kleine Ansätze, wie wir die Alpenstadt Bludenz gestalten könnten.

Kreativwirtschaft: Wirtschaftszweig für Bludenz?

img_0321Die Bedeutung der Kreativwirtschaft nimmt immer mehr zu. Kultur- und Kreativwirtschaft sind nicht nur ein Ausdruck der kulturellen Vielfalt, sondern bilden einen der dynamischsten Wirtschaftssektoren in Europa, heißt es beispielsweise in einer Aussendung der Europäischen Union (Creative Europe). Fragen wie Digitalisierung und Gloablisierung suchen neue Herausforderungen. Daher müsste es ein zentrales Anliegen sein, in Bludenz auch dementsprechende Maßnahmen der Betriebsansiedelung vorzunehmen, wissend, dass es hier Räume braucht, potentielle Co-Working-Spaces, Menschen mit kreativen Ideen zusammen zu bringen, ich bin gespannt, ob der zuständige politische Referent in Bludenz für Betriebsansiedelung in diesem Feld irgendwann aktiv wird, angekündigt wurde das ja schon öfters. Aber vermutlich wird es sinnvoll sein, wenn Wirtschaft und Kultur Aktivitäten setzen, um hier auch die Wettbewerbsfähigkeit für den Standort im Auge zu bewahren und mittelfristig Ergebnisse präsentieren zu können, sprich sich aktiv der Betriebsansiedelung annehmen.

Bewusstsein für die eigene Lebensweltimg_0332
Das Bludenzer Stadtlabor (Start am 16. November um 19 Uhr in der Remise) hat sich zum Ziel gesetzt, Kultur breit zu diskutieren. Es geht in erster Linie um die eigene Lebensrealität. Es geht um die mögliche Schaffung eines gemeinsamen Kulturverständnisses. Und wenn es auf diesem Wege gelingt neue Publikumsschichten zu erreichen, ist das ein Gewinn für die Kunst. Das hat zudem mit Bildung zu tun, mit kultureller Bildung, ein Aspekt, wo Kommunalpolitik durchaus Rahmenangebote bereitstellen könnte, insbesondere BildungspolitikerInnen.

Kulturpolitik reduziert sich oftmals auf die Förderung von kulturellen Initiativen und Projekten. Reicht das wirklich, und wie gehen wir in Krisenzeiten mit der Förderung von Engagement und Kunst um? Wie können wir verhindern, dass mögliche Kürzungen nicht existenzgefährend wirken? Langfristiges Engagement ist das zentrale Verständnis von Kulturpolitik. Wer sich nur bei guter Wetterlage Kultur leistet, kann eine Stadt oder eine Region nicht stringent entwickeln. denn Kulturförderung wirkt, wenn sie richtig betrieben wird, nachhaltig auf die Stadt- und Regionaltwicklung.