Städte stehen zunehmend im Wettbewerb um Bewohner, Touristen, Unternehmen und Investoren – um Köpfe und Institutionen, die Geld in die Stadt tragen. Und das gilt auch für sogenannte Stadt-Regionen.

Experience Center am 24. September 2019
Deutsche Stadtmarketingbörse, Impulsvortrag von Christoph Thoma

Eine starke, attraktive Stadt(regionen)marke ist eines der besten Instrumente, um in diesem Wettbewerb zu gewinnen.Zentrale Bedeutung bei der Führung und Aktivierung einer kommunalen Marke kommt der Identität zu.

Sowohl Stadt- als Kulturmarken bauen auf dem Zusammenspiel von Stadtmarketing, Stadtplanung und Kulturentwicklung auf. Alle drei Felder beschäftigen sich mit dem Zusammenleben von Menschen und deren Bedarfen. Häufig agieren sie jedoch solitär und verzichten weitestgehend auf die Sichtweisen des jeweils anderen. Dies gilt sowohl für Klein- wie auch für Großstädte.

Zentrale Bedeutung bei der Führung und Aktivierung einer Stadtmarke kommt der Identität zu. Basis jeder Identität ist die Kultur, welche die Lebensqualität stützt und einen Beitrag für den sozialen Zusammenhalt leistet. Diese Wahrnehmung gilt es zu definieren.Basis einer zeitgemäßen Stadtmarke ist die Idee eines aktivierenden Kulturbegriffs, der sich Fragen der Gesellschaft wie Inklusion, Migration, Arbeitsplatz, Mobilität, Kulinarik, Kommunikation, Bildung oder Digitalisierung ebenso stellt, wie Fragen der Stadt- und Regionalplanung bzw. der -entwicklung. So kann eine kulturelle Identität im Hier und Jetzt entstehen, der den Menschen Räume für Entfaltung bereitstellt.

Wer nun der Frage nachgeht, wie die Stadt aufs Land kommt sollte sich folgenden Fragen mit Blick auf die jeweilige Identität stellen:

  1. Wie profitiert Stadtleben von regionaler Anbindung?
  2. Welche Vorzüge bringt ländliches Leben gegenüber der (zumindest gefühlten) Hektik der Stadt?
  3. Welche Voraussetzungen müssen Stadt bzw. Land gemeinsam erarbeiten, damit ein Zusammenspiel der beiden Lebensräume gewährleistet ist?

Am Beispiel von Kleinstädten (Bregenz und Bludenz) wird sichtbar, wie strategisch-geplante Stadtkultur im ländlichen Kontext mit begrenzten (finanziellen) Ressourcen zu einem essentiellen Standortfaktor werden kann und folglich die „Stadt aufs Land“ kommt.