Markus Hinterhäuser, der Intendant der Salzburger Festspiele brachte es schon zu Beginn der Music Conference des Heidelberger Frühlings 2017 auf den Punkt: „Vergessen Sie es Menschen abzuholen, Menschen wollen eingeladen werden“.

Der Heidelberger Frühling besticht durch eine unglaubliche Stringenz in seiner künstlerischen Planung. Intendant Thorsten Schmidt ist es zudem gelungen mit der Music Conference eine Tagung in das Programm zu integrieren, die einen Austausch unter Fachleuten ermöglicht.

„Wachsen statt Wuchern – wie sich Kulturinstitutionen nachhaltig und substantiell verändern müssen“ lautet die Fragestellung 2017, kuratiert von Benedikt Stampa, noch Chef des Konzerthauses Dortmund, ab 2019 in derselben Funktion in Baden-Baden. Wer sich mit Wandel und Veränderung auseinandersetzt braucht Mut. Eine der Kernaussagen von Markus Hinterhäuser: Wachstum solle inhaltlich definiert werden, es geht nicht immer um Quantität, es geht viel mehr um ein Wachstum des Repertoires oder den Spielorten.

Matthias Naske, Intendant des Wiener Konzerthauses sprach über die kontinuierliche Weiterentwicklung der Relevanz der Institution und über Musikvermittlung als Schlüsselaufgabe der künstlerischen Planung.

Einige Erkenntnisse der Tagung:

  • Kunst ist immer ein politisches Statement. Was können wir über Kunst erzählen, Kunst bzw. künstlerisches Schaffen kann Antworten geben.
  • Es geht immer wieder um die Gegenüberstellung von Fun/Eventkultur und Ernsthaftigkeit.
  • Wir müssen nicht jeden glücklich machen, aber das Publikum erwartet sich klare Vorgaben.
  • Öffentliches Geld wird nicht mehr werden, im Gegenteil. Wir werden uns strategischen Kulturprozessen nicht verschließen können.

Wie sagte Matthias Naske so schön: „Die Ressource eines Konzerthauses ist der Raum.“ Es geht immer wieder darum sich darauf zu besinnen, wofür man steht. Eine wunderbare Tagung als Anregung für die Konzert- und Kultuveranstalterbranche.