Künstlerin, Handwerkerin und Designerin: Christine Dünser vereint dies in ihrer Arbeit als Schuhmacherin. In ihrer Werkstatt in Dornbirn fertigt sie Schuhe und Accessoires von allerhöchster Qualität an. Über ihre Tätigkeit und wie sie dazu gekommen ist, erzählt sie in der 70. Kulturkantine.

Ausbildung und Anfänge: Ich mag es, groß zu denken!

Schon in ihrer Kindheit war Christine Dünser handwerklich sehr begabt. Als sie dann vor der Matura an der HLW Rankweil einen Ferialjob in einem Stoffladen absolvierte, wuchs der Gedanke, an der „Polimoda“, der Fashion School in Florenz eine Ausbildung zu machen. Warum sie sich schlussendlich für die Spezialisierung „Schuh- und Accessoire-Design“ entschieden hat, war intuitiv. Es war für sie lange nicht klar, in welche Richtung sie gehen möchte. Diese Offenheit stellte sich als Vorteil heraus. „Ich mag es, groß zu denken“, unterstreicht Dünser die Entscheidung, sich nach der Ausbildung auch selbstständig zu machen. Diesen Schritt bezeichnet sie selbst als den größten Erfolg ihres beruflichen Lebens, denn „ich kann jeden Tag das machen, was mich freut“.

Wie läuft die Produktion eines Schuhpaares ab?

Christine Dünser fertigt jeden Schuh individuell, mit den besten Materialien. Die Kund:innen kommen entweder mit einer konkreten Vorstellung oder eben ganz ohne Vorstellung zu ihr in die Werkstatt. Christine Dünser fertigt zunächst immer einen Probeschuh an, um alle Maße beim Kunden nochmals abzunehmen und ein erstes Bild des Schuhs zu erhalten. Der Schuh wird somit auch an jeden einzelnen Fußtyp angepasst. Bei den Schuhen wendet Christine Dünser die Methode der rahmengenähten Schuhe an, die lediglich durch zwei Nähte zusammengehalten werden und kaum eine Klebschicht benötigen. Dies sorgt dafür, dass der Fuß mehr Luft bekommt und es ein angenehmeres Gefühl im Schuh ist.

Kunden und Pandemie

Die Pandemie hat bei Christine Dünser keine Spuren hinterlassen. Im Gegenteil: Sie konnte die Ruhe in ihrer Werkstatt nutzen, um alle offenen Aufträge abzuarbeiten. Die Kombination von Werkstatt und Verkauf macht ihr zudem Spaß, da sie so sehr nahe an den Kund:innen sein kann, allerdings hält dies oft auch von der Arbeit ab.

Christine Dünser hat mittlerweile sehr viele Stammkund:innen, die weit mehr als einmal zu ihr kommen. Viele ihrer Kund:innen kommen auf Empfehlung zu ihr, allerdings hilft auch die Ausstellungstätigkeit bei der Schubertiade in Schwarzenberg oder der Autumn Art Lounge neue Kund:innen zu gewinnen.

Das gesamte Gespräch: https://youtu.be/ly-Vv78KrL0
Blog: Julian Bitsche