Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter weiß, wie „einfach“ es ist, ein Team zu leiten. Dennoch gehört die Personalführung zu den schwierigsten Aufgaben in der Unternehmenskultur. In unserem „Kontra-Blog“ haben wir eine Reihe „hilfreicher“ Tipps zusammengestellt, die Ihnen den Alltag als Chef erleichtern und dazu beitragen möchten, Ihre Strategien und Motivationen besser zu kommunizieren. Vielleicht sind unsere „Ratschläge“ auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter interessant, die Ihre Motivationen oft nicht nachvollziehen können.

Kommunizieren Sie nicht zu viel mit Ihren Mitarbeitern.

Teamsitzungen, Jours fixes oder Klausuren stellen für jede Führungskraft eine Herausforderung dar, gilt es doch, in internen Besprechungen auch hin und wieder mit anderen Meinungen konfrontiert zu werden. Daher empfiehlt es sich, diesen Zusammenkünften konsequent aus dem Weg zu gehen, sie regelmäßig zu verschieben und Themen- und Fragestellungen so lange hinauszuzögern, bis sie nicht mehr relevant sind.

Ändern Sie so oft wie möglich Ihre Meinung!

Rückgrat und eine klare Haltung sind essentielle Eigenschaften von Führungskräften. Dennoch gibt es in jedem Unternehmen Entscheidungen, die auf einer geänderten Meinung basieren. Aber: Warum wurde eine Haltung revidiert, eine Entscheidung rückgängig gemacht, ein neuer Weg eingeschlagen? Um diese lästigen Fragen gar nicht erst aufkommen zu lassen, empfehlen wir, die Mitarbeiter niemals in den Prozess einzubinden. Denn Beteiligung hätte auch den Effekt, Sie als soziales Wesen darzustellen. Das wollen wir nicht. Ändern Sie also Ihre Meinung, so oft es geht, dann sind Sie den anderen immer einen Schritt voraus!

Täuschen Sie dennoch etwas Beteiligung vor.

Führungskräfte sind unantastbar, Sie wissen selbst am besten, wohin die Reise geht. Entscheidungen brauchen kein Fundament, keinen Austausch mit Mitarbeitern, sie werden idealerweise im stillen Kämmerchen getroffen. Vollendete Tatsachen sind die beste Motivation für ein Team, in der Umsetzung erfolgreich zu arbeiten. Dennoch gilt: Vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern zumindest gelegentlich den Eindruck, dass ihre Meinung Gehör findet. So halten Sie die Leute bei der Stange und wirken sogar noch sympathisch.

Beantworten Sie keine internen Mails.

Wir leben in einer Zeit unglaublicher kommunikativer Dichte. Mails erreichen Sie Tag und Nacht. Zudem werden Sie von Twitter-, Facebook- und Instagram-Messages überschwemmt. Antworten werden logischerweise umgehend erwartet. Daher ist es nur folgerichtig, interne Mails gar nicht oder lange nicht zu beantworten. Denn je rascher Sie sind, umso mehr fühlt sich Ihr Mitarbeiter dazu berufen, noch häufiger seine Meinung kundzutun. Das ist, wie oben eingehend beschrieben, nicht zielführend.

Verkaufen Sie die Ideen Ihrer Mitarbeiter als die eigenen!

Sollte dennoch einmal eine gute Idee von unten zu Ihnen durchdringen, machen Sie sich umgehend daran, sie als die eigene zu verkaufen. Schließlich ist Ihr Mitarbeiter erst durch Ihr schillerndes Vorbild zu seinem Geistesblitz gekommen!

Das war, mit reichlich Augenzwinkern, ein Blick in die Führungskultur. Er basiertauf persönlichen Erfahrungen und auf jenen von Berufskollegen. Es sind vielleicht sogar überspitzt formulierte Wahrheiten des Alltags. Und sollte nicht jeder von uns der Realität von Zeit zu Zeit ehrlich gegenübertreten?