Kulturveranstaltungen sind weit mehr als bloße Unterhaltung – sie sind kraftvolle Impulsgeber für Wirtschaft, Gesellschaft und internationales Ansehen. Am Beispiel der Salzburger Festspiele und des bevorstehenden Eurovision Song Contest (ESC) 2026 in Österreich wird deutlich, welches nachhaltige Potenzial in kulturellen Großevents steckt – sowohl für die Positionierung als auch für die Wertschöpfung einer Stadt.
Die Salzburger Festspiele, vor über 100 Jahren gegründet, stehen heute weltweit für kulturelle Exzellenz. Sie prägen das Image Salzburgs als Kulturmetropole von internationalem Rang und stärken die Marke der Stadt weit über nationale Grenzen hinaus. Jährlich zieht das Festival rund 250.000 Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an – sie bleiben im Schnitt fünf bis sechs Tage und geben täglich etwa 414 Euro aus. Die direkte und indirekte Wertschöpfung beläuft sich auf rund 250 Millionen Euro österreichweit, davon 199 Millionen allein in Salzburg. Nahezu 2.600 Vollzeitarbeitsplätze in der Region und rund 3.000 österreichweit hängen direkt mit den Festspielen zusammen.
Doch die Wirkung reicht weit über die Zahlen hinaus: Hotellerie, Gastronomie, Handel, Handwerk – sogar der Flughafen profitiert spürbar. Auch das Steueraufkommen steigt – jährlich fließen rund 96 Millionen Euro an die öffentliche Hand zurück.
„Die Salzburger Festspiele wirken damit nicht nur als kulturelles Aushängeschild, sondern auch als verlässlicher Konjunkturmotor – und verlängern darüber hinaus die touristische Saison.“ (CT)
Ein ähnlich starkes Signal sendet der Eurovision Song Contest. Bereits 2015, als Wien Gastgeberstadt war, brachte der ESC einen wirtschaftlichen Mehrwert von rund 30 Millionen Euro, mehr als 100.000 zusätzliche Gäste und einen Werbewert im dreistelligen Millionenbereich. Die mediale Präsenz, das gestiegene internationale Renommee Wiens als weltoffene, kreative und kulturell vielfältige Stadt sind kaum in Zahlen zu fassen – ihr Wert ist dennoch immens. Vergleiche mit ähnlichen Veranstaltungen zeigen: Eine Wertschöpfung von über 60 Millionen Euro ist realistisch. Auch der ESC wird so zum Turbo für Tourismus, Hotellerie, Gastronomie und Infrastruktur – und wirkt weit über das Event hinaus in Stadtentwicklung und Standortimage.
„Ich gehe davon aus, dass der ESC auch 2026 in Wien stattfinden wird – die Voraussetzungen sind ideal, insbesondere mit Blick auf die Wiener Stadthalle und das hervorragende Hotelangebot.“ (CT)
Beide Veranstaltungen eint ihr kultureller Anspruch ebenso wie ihr ökonomischer Effekt. Sie schaffen Begegnungsräume, fördern Innovation und gesellschaftlichen Dialog. Sie stärken das Gemeinschaftsgefühl, wirken identitätsstiftend und senden starke Signale in die Welt. Ob traditionsreiche Festspiele in Salzburg oder ein modernes Großevent wie der ESC – Kulturveranstaltungen sind zentrale Hebel für die erfolgreiche Positionierung einer Stadt und für nachhaltige Entwicklung. Sie verbinden Menschen, schaffen Arbeitsplätze, generieren Einnahmen – und machen Städte sichtbar, lebenswert und zukunftsfähig.
Foto: Dialog mit Festspielintendant Markus Hinterhäuser und Direktor Lukas Crepaz im Rahmen des „Bundesrats im Bundesland“ am 19.05.2025 in Salzburg.