Die Stadtverwaltung Albstadt (Stabsstelle Wirtschaftsförderung) hat die CULTURELAB Beratung GmbH damit beauftragt, diverse innerstädtische Plätze, sprich öffentlichen Raum, hinsichtlich Bespielung und Nutzung durch unterschiedliche Eventformate zu prüfen und darauf aufbauend eine Cityeventkonzeption zu erarbeiten.

Auf Basis der Kulturkonzeption und der Ausschreibung wurden folgende Fragestellungen konkretisiert:  

  • Darstellung der genannten öffentlichen Räume als Potenzial für die innerstädtische Positionierung in aller Breite (Einkaufen/Handel, Gastronomie, Kunst/Kultur, …)
  • Überprüfung des aktuellen Eventportfolios
  • Schärfung des Markenkerns (inhaltlich und funktional) auf Basis der Übersetzung von „Leben. Weit über normal.“
  • Ausarbeitung von neuen Formaten bzw. Nennung von dramaturgischen Ideen für die jeweiligen Plätze
  • Zusammenwirken der unterschiedlichsten Akteur:innen
  • Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen für das neu zu implementierende Citymanagement

Primäres Ziel war es im zweiten Halbjahr 2022, mit den Teams der Wirtschaftsförderung und des Kulturamts sowie aufbauend auf den Erkenntnissen der Kulturkonzeption, im Dialog mit Akteur:innen aus Handel, Unternehmertum, Gastronomie, Dienstleistung und Stadtverwaltung (Sportamt) im Rahmen einer diskursiven Prozessbegleitung über Events zur Attraktivierung des Stadtraumes, eine tragfähige Strategie samt Umsetzungsmaßnahmen auszuarbeiten.

Was ist eine Stadt als Bühne?

Durch die Kraft der Inszenierung erhalten Räume neue, ungewohnte Funktionen, sie werden zur Bühne für die vielfältige Gesellschaft und zum Ausdruck einer Stadtmarke. Davon können Städte stark profitieren, insbesondere im bereits angesprochenen Wettbewerb.

Allerdings führt eine nicht nachhaltige, unsensible „Eventisierung“ des öffentlichen Raums auch zu Kontroversen und Ablehnung: Durch Freiluftveranstaltungen etwa können erhöhtes Lärm- und Abfallaufkommen, Vegetationsschäden sowie Nutzungseinschränkungen entstehen. Was folgt, sind Konflikte innerhalb der Bevölkerung sowie zwischen Veranstalter:innen und Verwaltung.

Stadtrelevante Fragestellungen im Sinne der Bespielung von Albstadt-Ebingen:

  • Was wünschen sich die Anwohner:innen in Albstadt-Ebingen?
  • Welche Veranstaltungsformate sind verbindend, bereichernd und integrierend?
  • Welche Events bieten den höchsten Nutzen, möglichst ohne Emissionen und Einschränkungen?
  • Welche, in der Vergangenheit erfolgreichen Events benötigen aufgrund der sich verändernden Stadt und Stadträume eine Überarbeitung, Ergänzung, einen neuen Standort oder kann gestrichen werden?
  • Welche neuen Räume sind in den letzten Jahren entstanden und bieten sich für eine Aktivierung und Bespielung an?
  • Welche Räume werden in den kommenden Jahren entstehen, welche für eine öffentliche Bespielung relevant werden können?
  • In welche Veranstaltungsformate und Interaktionsangebote lassen sich die Markeninhalte der Stadt Albstadt („Leben. Weit über normal.“) übertragen und erlebbar machen?

Entscheidend ist eine Balance aus Identifikations- und Wirtschaftswert über Nachhaltigkeit und Erfolg einer städtischen Eventstrategie.

Welchen Mehrwert schafft eine strategische Eventplanung?

  1. Es entsteht ein Verständnis für die gesamtstädtische Bespielung, es entsteht eine Dramaturgie (Klammer, roter Faden) im Sinne der Marke „Leben. Weit über normal. Dies erfordert einen steten „Work in Progress“.
  2. Produkte funktionieren nur, wenn sie ehrlich und authentisch sind sowie dementsprechend zu den jeweiligen Flächen passen. Daraus ergibt sich eine Vorgabe für eine strategische Planung.
  3. Nur wenn die Bürger:innen der Stadt Albstadt und der umliegenden Region erreicht werden, wird ein Event touristisch relevant. Folglich: Events müssen von innen nach außen wachsen, nicht eingekauft oder (von oben herab) aufgesetzt werden.
  4. Das neue Citymanagement agiert auf Augenhöhe mit dem Kulturamt sowie den unterschiedlichsten Veranstalter:innen. Das gilt insbesondere für die Zielgruppen-definitionen und deren Ansprache.
  5. Die Stadt Albstadt steht für eine hohe Lebensqualität, dadurch: Weniger ist mehr, leise Events dürfen im Fokus stehen.
  6. Nicht jede Veranstaltung tut der Stadt gut: Eventsteuerung gewinnt folglich mehr denn je an Bedeutung.

Ein Cityeventkonzept berücksichtigt die grundsätzliche Bespielbarkeit des Stadtraumes (Funktionalität), thematisiert die Bedeutung des jeweiligen Platzes für die städtische Wahrnehmung, auch im Gesamtkontext der Stadtmarke (Identität), analysiert den Status Quo und skizziert fortlaufende Zukunftsszenarien (Potenziale).

Projektzeitraum: Juni bis Dezember 2022
Auftraggeber: Stadtverwaltung Albstadt, Stabstelle Wirtschaftsförderung